Kleiner Reisebericht über einen (Bike) Roadtrip auf den Balkan
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Im September brachen wir zu 7 und mit 3 Campern auf in Richtung West Balkan. Wir wollten schon lange mal einen Rpadtrip dort hin machen und hatten schon viel gehört. Allerdings noch nicht über Biken, bzw. Trails und Shuttles usw. Also waren wir gespannt, wie die nächsten drei Wochen verlaufen werden.
Vorweg möchte ich hier zuerst mit allen Vorurteilen aufräumen: Aus meiner Sicht ist es auf dem Balkan als Tourist sicher (genau so viel und so wenig wie in Paris, Berlin oder Rom…), die Straßen sind (meistens) gut, man kann sich überall verständigen (oft oder sogar meistens auf Deutsch), wir haben uns nicht wie im Krieg gefühlt (der ist 20 Jahre her), wir haben keine negativen Erfahrungen (Diebstahl usw.) gemacht.
Im Gegenteil: Wir wurden extrem nett empfangen. Man merkt, dass die Einheimischen total neugierig und kontaktfreudig sind, stolz ihre Heimat zeigen möchten und einen sogar zu sich Nachhause auf ein Bier, Schnaps und eine warme Mahlzeit einladen. Etwas, dass eben solch einen Trip einzigartig macht, denn beim Shutteln in Südtirol oder beim Bike Park Shredden in Frankreich würde sowas wohl eher nicht passieren…
Nun aber zum eigentlichen Inhalt: Biken in Bosnien Herzegowina
Einer unserer ersten Stops war Kupres in Bosnien. Kupres ist ein Hochplateau auf ca. 1000 Meter Seehöhe, einfach erreichbar von der Kroatischen Autobahn (ca. 2 Std. Fahrt) oder von Osten, z.B. von Sarajevo in ca. 2,5 Std. Autofahrt. Wer also seinen nächsten Badeurlaub im Kroatischen Zadar oder Split verbringt, sollte evtl. sein Rad mit einpacken und einen Tagestrip nach Kupres einplanen.
Bevor wir nach Kupres gefahren sind hatten wir bereits Kontakt mit Kupres MTB Trails aufgenommen und uns angekündigt. Wir kamen abends an: 3 Camper, 6 Erwachsene und 1 Baby. Direkt auf dem Grundstück von Miro, der der Bike Guide und Shuttleanbieter von Kupres ist. Hier konnten wir parken und es uns gemütlich machen. Sogar eine Ferienwohnung zum Vermieten gibt es bei ihm auch, falls man nicht mit Camper unterwegs ist. Am nächsten Morgen ging es los: Die Bikes wurden auf einen 4x4 Nissan Van und einem Ford Jeep mit Anhänger verladen – alles professionell gesichert, wie man das gewohnt ist.
Die Shuttle Straße ist etwas für für echte Overlander Fans: Teils Waldweg, teils Offroad und immer sacksteil... Während des Hochfahrens erfahren wir dann tatsächlich, dass in dieser Region eine bekannte Motorrad Enduro Rallye stattfindet, bei der natürlich auch viele Deutsche und Österreicher mit von der Partie sind. Vermutlich auch für diese Art von Fangemeide der ideale Spot hier mit den perfekten Offroad "Straßen".
Die Trails in Kupres sind alle mit der Hand gebaut und extra fürs Biken angelegt. Wanderer erzählt Miro, gibt es in Bosnien eher wenige. Ich schätze aber, dass auch hier nach und nach der „Outdoor“ Enthusiasmus bei den Einheimischen Einzug erhält.
Wir sind also beim Start in den ersten Trail neugierig und wissen noch nicht so ganz, was uns wohl erwartet… Und dann Bäm! Geht es direkt los… ein paar natürliche Anliegerkurven, ein paar kleine Sprünge, laubiger Waldboden zum durchsurfen…. Es macht Riesen Spaß und die ganze Karawane johlt… Miro ist sichtbar happy, dass und die Trails so gut gefallen. Er hat viele, viele Stunden Arbeit und Schweiß in den Bau gesteckt und pflegt mit seinen Kumpels regelmäßig die Strecken. Und das Beste: Er hat bereits neue Strecken im Kopf, die er nächsten Sommer anlegen möchte. Wir fahren einen Trail nach dem anderen, der Shuttle braucht nur ein paar Minuten zum Trailhead, die Trails sind kurz, dafür aber durchgehend spaßig. So kann das gerne den ganzen Tag weiter gehen. Und das tut es! Ausgenommen einer kleinen Mittagspause – ganz klassisch mit Cevapcici und rohen Zwiebeln - endlich mal was anderes als Pizza, wie sonst bei jedem Biketrip - fahren wir den ganzen Tag, teils mehrmals hintereinander die Trails.
Es gibt auch noch viele weitere Pläne erzählt Miro, evtl. einen eigenen Bikepark mit Liftanlage, längere Tagestouren in die Nachbarortschaften oder Mehrtagestouren mit Shuttle und Gepäcktransport….
Wir sind gespannt und kehren definitiv wieder zurück für einen weiteren Trip. Es gibt noch viel zu entdecken in Bosnien und auch auf dem restlichen Balkan…
Da wir noch viele andere Stops auf unserer Route geplant haben, verlassen wir schon am nächsten Morgen unseren Stellplatz bei Miro und fahren Richtung Süden, es steht Stadtbesichtigung Mostar (mit ihrer berühmten Brücke) auf dem (Touri-)Programm.
Nach und nach, Tag für Tag, werden wir in den kommenden Wochen bis nach Albanien gefahren sein, auf dem Weg irre Berge (Hallo Dolomiten), unberührte Strände, verrückte Städte (Tirana & Skopje) gesehen haben. Biken waren wir unter anderem auch noch im Theth Nationalpark Albanien, Bay of Kotor Montenegro, Ohrid See in Nord-Mazedonien und Sarajevo (Olympia Hill Trebevic)
Ich hoffe, dass im nächsten Sommer weitere Reise- und Bike-Enthusiasten die Trails in Bosnien, Montenegro, Albanien und Nord-Mazedonien auskundschaften werden. Es lohnt sich! Und ist definitiv mal etwas anderes.
Wer Lust bekommen hat auf Biken und Shutteln in Kupres, Bosnien einfach direkt Miro von KUPRES MTB TRAILS kontaktieren. Er spricht fließend Deutsch.
Viele Grüße und Danke fürs Lesen,
Toni